Reisebericht 2016/2017

Als erstes muss ich mich für den verspäteten Bericht entschuldigen! Dieser Jahresbeginn 2017 war sehr sehr anstrengend für mich.

Aber jetzt berichte ich von 2 Namibia Reisen nämlich vom Herbst 2016 und Ostern 2017

Im Herbst 2016 habe ich Simson, Gelasius, Mateus und Emily angetroffen. Sakeus war im Norden und hatte kein Geld, um  nach Windhoek fahren.  Und ich hatte nicht genug Zeit, um in den Norden zu fahren. Schade!

Den beiden Fußballfans Simson und Gelasius habe ich aus Deutschland je ein DFB –Fußballer  T Shirt mitgebracht mit Özils Nummer und seinem Namen drauf! Die Freude war groß.

Mateus Schwimmerkarriere habe ich unterstützt mit einer guten Schwimmbrille.

Mateus ist sehr glücklich über seinen Wechsel  in ein neues College. Er hat wieder Spaß am Lernen. Ich bin auch froh, denn der Kontakt mit dem bisherigen College war immer schwierig und es war ein riesiger Aufwand, immer sicherzustellen, dass unser Geld dort auch angenommen und ordentlich verbucht wurde.

Jetzt scheint alles gut zu funktionieren. Er kann auch in diesem  „neuen“ College weiter sein Schwimmtraining absolvieren. Und das macht er mit großem Erfolg! Er war jetzt kurz vor Ostern bei einem afrikaweiten Schwimmwettbewerb und hat alle anderen Teilnehmer  überrundet. Mateus „Spiderman“ (sein Sportlername) ist jetzt der beste behinderte Schwimmer auf dem gesamten afrikanischen Kontinent!!!

Wenn weiterhin alles gut geht, wird er im September an den paralympischen Schwimmwettbewerben in Mexiko teilnehmen!!!

Simson hat nach wie vor es nicht geschafft, die nötigen medizinischen Untersuchungen zu bekommen. Er hat nach wir vor Schwächen, die untersucht werden sollten. Der Arzt, bei dem ich gewesen war, hat auf meine ersten Kontakte freundlich reagiert und versprochen, sich um die Untersuchungen zu kümmern und reagiert jetzt aber leider auf gar nichts mehr.

Ich werde weitere Versuche unternehmen, um eine gründliche Untersuchung zu bewirken.

Simson muss jetzt im Rahmen seines Studiums sein erstes eigenes Forschungsprojekt einreichen. Als Thema wird er vorschlagen: “Gewalt im sozialen Nahraum“ Da ich zu diesem Thema berufsbedingt sehr viel weiß, haben wir beschlossen. dass er u.a,. ein Interview mit mir machen wird und die Unterstützungssysteme in Deutschland im Vergleich zu den namibischen Systemen darstellen will.

Da bin ich mal gespannt, ob das ihm die Uni so zulassen wird. Es gibt ja noch immer eine politische Befindlichkeit im Umgang mit Deutschland.

Gelasius war ja durch seine letzte Prüfung gefallen. Im März war der Nachholtermin. Er hat es geschafft! Seine Diplomfeier war im April. Wir haben das jetzt gemeinsam gefeiert. Seine Mutter kam extra aus dem Ovamboland zur Diplomübergabe.

Zur Zeit bewirbt er sich bei verschiedenen möglichen Arbeitgebern.

Sakeus ist nach ein paar privaten Problemen zurück an der Uni. Er wird im Sommer seinen Abschluss machen und will dann wieder als Lehrer arbeiten. Ich bin froh, dass er sich wieder gefangen hat und positiv nach vorne blickt.

Emily kam im Herbst extra nach Windhoek um uns alle zu treffen. Sie arbeitet bei der Polizei in Keetmannshoop und sie hat eine kleine Tochter Juliet.

Die junge Frau hat sich an der UNAM eingeschrieben für ein Abendstudium „öffentliche Verwaltung“. Wir finanzieren die Studiengebühren. Für ihren Lebensunterhalt und den ihrer kleinen Tochter kann sie selbst aufkommen.

An Ostern haben wir sie und das kleine Mädchen in Keetmanshoop getroffen und deinen netten Nachmittag miteinander verbracht.

Alles in allem bin ich sehr erfreut, über die Entwicklung, die unsere Schützlinge nehmen. Sie haben offensichtlich durch das Kinderheim in Anamulenge eine Grundlage erhalten, in einem Land in dem Bildung sehr teuer ist, ihren Weg zu gehen. Sie sind miteinander vernetzt und helfen sich gegenseitig. Ich bin sehr zufrieden.

Vielen herzlichen Dank an alle, die uns helfen, diesen jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu geben!

Sabine Blessing