Reisebericht 2014/1

Zurück von einem kurzen Urlaub in Namibia, kann ich mit Freude berichten, dass es den Studenten ausnahmslos gut geht.

Ich konnte mit Simson, Sakeus, Gelasius und Mateus zwei schöne Abende in Windhoek verbringen. Alle drei sind mit ihrem Studium beschäftigt, machen aber noch andere interessante Dinge.

Simson darf zum Glück noch  im Studentenwohnheim wohnen, er ist dort bestens versorgt. Mit Leidenschaft   trainiert er immer noch die Fußball Mannschaft der UNAM und kann darüber sehr viele Kontakte knüpfen. Zur Zeit befindet sich eine Mannschaft aus Südafrika in Namibia und Simson organisiert deren Aufenthalt. Ich würde mich freuen, wenn er es eines Tages schaffen würde, mit diesem Tun auch mal einen Job zu finden.

Sakeus studiert, an den Wochenenden  arbeitet er in einer Kfz Reparaturwerkstatt um Geld für sich und seine kleine Familie zu verdienen.  Seine Partnerin und sein Sohn – der am 3.6. seinen ersten Geburtstag hat – leben im Norden bei Oshakati. Wir hatten für den  kleinen Jungen Bekleidung mitgebracht, das war sehr willkommen!

Leider hat Sakeus keinen Platz im Wohnheim bekommen. Jetzt wohnt er bei der Werkstatt in Katutura, in der er arbeitet. Dort gibt es weder Strom noch fließend Wasser, das klang alles nicht so schön. Zum Beispiel hatte er sein Handy zum Aufladen zu einem Nachbarn gegeben, und als er es wieder abholen wollte, war es weg.

Gelasius hat noch immer sein Stipendium. Und er wohnt im Studentenwohnheim. Sein Studium scheint gerade  sehr anspruchsvoll zu sein, er lernt sehr viel. Gelasius ist ein sehr fleißiger und sehr ruhiger junger Mann. Er wird seinen Weg gehen!

Mateus wohnt noch immer bei einem Onkel. Bisher konnte er keine Unterkunft nahe am College finden. Das ist schade, denn die täglichen Fahrtkosten sind sehr hoch. Er wurde von seinem College als Vertreter in das Olympische Behinderten- Komitee entsandt. Darauf ist er – und ich auch – sehr stolz!

Wir finanzieren für die drei Jungs zum Teil die Studiengebühren, geben etwas zum Lebensunterhalt und etwas zum Kauf von Studienbüchern. Die Bibliotheken an den Bildungseinrichtungen des Landes sind zwar existent, aber so schlecht ausgestattet und organisiert, dass die Studierenden Geld benötigen, um sich ihre Bücher selbst kaufen zu können.

Im Herbst plane ich eine weitere Reise!

Sabine Blessing